Der Dachs – Vor und nach der Jägerprüfung

Sinne/ Lautäußerung

  • Die relativ kleinen Seher des Dachses lassen einen nur wenig ausgeprägten Gesichtssinn erkennen.
  • Gehör uns Geruchssinn sind sehr gut entwickelt.
  • Zu hören sind vom Dachs ein Brummen, Schnauben, Fauchen, Murren und Keckern
  • In der Ranz sind sein markerschütternden Ranzschreie zu hören, die an das Schreien eines in Not geratenen Kindes erinnern (für ahnungslose Spaziergänger oft unheimlich)

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Der Dachs, piyabay.com

Gebiss

Das Gebiss ist marderähnlich. Die flachkronigen oberen Molaren deuten auf einen Allesfresser hin. Mit etwa 4 Monaten ist das Dauergebiss komplett.

Zahnformel Dauergebiss oben: 3141, unten: 31422 = 38 Zähne

Fortpflanzung

  • Die Ranz- oder Rollzeit des Dachses ist nicht einheitlich. Im Hochsommer (Juli/August) ranzen hauptsächlich junge (1- bis 2jährige) Dachse, ältere Tiere werden bereits im Frühjahr (März/April) wieder vom Rüden gedeckt. Eine je nach dem Zeitpunkt der Ranz unterschiedlich lange Keimruhe (Eiruhe) sorgt dafür, dass die jungen einheitlich im Februar/März geworfen werden.
  • Eine ähnliche Keimruhe tritt auch bei Baum- und Steinmarder und Hermelin auf, vergleiche auch Rehwild
  • Im Februar/März werden die Jungen (2 bis 4) im warm ausgepolsterten Bau geworfen Sie sind fein weiß behaart und öffnen nach etwa 3 bis 4 Wochen die Seher
  • Die Säugezeit beträgt ca. 4 Monate. Nach etwa 75 Tagen erhalten die Jungdachse neben der Muttermilch erstmals andere Nahrung
  • Im Alter von 6 bis 8 Wochen erscheinen sie erstmals vor dem Bau und unternehmen mit den Elterntieren erste Ausflüge. Die Jungen bleiben bis zum (Herbst/Frühjahr) im Mutterbau und verlassen dann die Familie
  • Der relativ langen Aufzuchtzeit schreibt man zu, dass die Dächsin oft nur alle zwei Jahre Junge bringt. Die relativ geringe Vermehrungsrate erlaubt im allgemeinen nur eine sparsame Bejagung
  • Mit 1 1/2 Jahren sind die Jungdachse geschlechtsreif

Die Ranzzeit ist nicht einheitlich, aber eine unterschiedlich lange Keimruhe sorgt dafür, dass alle Jungen im Februar/März geworfen werden

Nachweis im Revier 

    • Dachsbeobachtungen sind oft sporadisch. Die nächtliche Lebensweise des Dachses lässt gezielte Beobachtungen kaum zu. Nur während der Ranz und an langen Sommerabenden verlässt Grimbart noch bei Tageslicht seinen Bau.
    • Der Jäger, der sein Revier kennt und weiß,wosichDachsbaue befinden, kann auch einschätzen,obdieDachsbaue befahren sind
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    • Mit Sonnenuntergang fährt der Dachs aus und ist bis etwa 1 Stunde vor Sonnenaufgang aktiv, um dann wieder den Bau aufzusuchen.
    • Sichtbeobachtungen sind auch an mit Mais beschickten Kirrungen möglich Auch Getreide- bzw. Maisfelder werden gern aufgesucht.
    • Der Dachs ist ein Sohlengänger. Der Hauptballen sowie die kleineren Zehenballen sind deutlich abgedrückt. Die besonders an den Vorderbranten stark ausgebildeten Krallen sind in der Spur zu erkennen (der Dachs ,,nagelt“).
    • Der Abdruck der Vorderbrante ist etwa 3,5 bis 4 cm breit und bei vollem Abdruck etwa 7 cm lang. Beim normalen ziehen werden die Hinterbranten in die Abdrücke der Vorderbranten gesetzt
    • In der Fluchtspur wird oft leicht übereilt. Ein befahrener Dachsbau ist an der Form der Ausfahrten, dem wiederholt ausgebrachten Erdreich und an alten Nestpolsterungen zu erkennen
    • Im Umfeld der Baue sind auch sogenannte Dachs-Aborte zu finden. Das sind kleine Gruben oder Löcher, die der Dachs selbst gegraben hat, um dort seine Losung abzusetzen
    • Die Losung ist fast immer wurstförmig ohne ausgezogene Spitze. Sie ist mit unverdaulichen Fraßresten wie Haaren, Federn, Knochenteilen, Obstresten und Beerenkernen durchsetzt.

Dachsbeobachtungen sind sporadisch. In der Regel kann der Dachs nur während der Ranzzeit und an langen Sommerabenden auch bei Tageslicht beobachtet werden.

Bejagung des Dachses

  • Die Einstellung der Jäger zur Bejagung des Dachses hat sich in den letzten 150 Jahren grundlegend geändert
  • Wurde der Dachs einstmals mit dem Wolf als Nahrungskonkurrent des Menschen gleichgesetzt und rigoros bejagt, hat er heute überall Schonzeiten
  • Durch die im Kampf gegen die Tollwut durchgeführten Fuchsbaubegasungen hatte der Dachs große Verluste hinnehmen müssen. Seit Einstellung dieser Maßnahmen haben sich die Dachsstrecken in Deutschland in den letzten Jahren wieder erhöht.
  • Außer in Gebieten, wo z. B. Fasane ausgesetzt werden oder Raufußhühner Populationen vorkommen, gibt es keinen triftigen Grund zur intensiven Bejagung des Dachses.
  • Auch bei Nichtbejagung wird es nicht zu einer Ãœbervermehrung kommen
  • Die Jagd auf Grimbart besteht aus Ansitzen am Bau, den Dachsgraben mit Erdhunden und gelegentlichen Begegnungen in mondhellen Nichten
  • Als Trophäe vom Dachs zählen die gegerbte Schwarte, der Schädel und die Fangzähne. Der Dachsbart dient als Hutschmuck. Verwendung finden auch die Haare zum Binden guter Pinsel.

Trichinenuntersuchung! Der Dachs kann Träger von Trichinen sein. Sofern das Fleisch für den menschlichen Genuss bestimmt ist, ist eine Trichinenuntersuchung obligatorisch.

Krankheiten / Verluste

  • Besonders die Jungdachse sind von höheren Verlusten betroffen. Die ersten acht Lebenswochen im feuchten Bau führen zu Erkältungskrankheiten mit der Folge, dass bis zu 25% häufig zu der Jungtiere in dieser Zeit verenden.
  • Die Verluste an Straßen und an Bahnkörpern sind ebenfalls erheblich
  • Durch das Tollwutgeschehen können auch beim Dachs Verluste auftreten. Parasitierungen erfolgen durch Trichinen, Haarwürmer und Bandwürmer. Als Ektoparasiten sind der Dachshaarling und die Räudenmilbe zu nennen

 

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